Pappert 4.0: Café mit Blick ins Backhaus geplant

„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“ – dieses Zitat des englischen Naturforschers Charles Darwin passt wunderbar zur Unternehmensentwicklung der Bäckerei Pappert.

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Ein neues Kapitel:

In den 91 Jahren Geschichte der Bäckerei gab es permanent Veränderungen. Jetzt steht das nächste Kapitel an: Das Familienunternehmen plant den Neubau eines Backhauses in Eichenzell. Am Montag beschäftigt sich der Eichenzeller Bauausschuss mit dem Vorhaben.

„Wir müssen uns heute Gedanken über die Zukunft von Pappert machen,“ sagt Geschäftsführer Bernd Pappert, der in dritter Generation die Bäckerei führt, über die Planungen. Denn die Bäckerei braucht perspektivisch mehr Platz. „Der Markt ist im Wandel, wir bekommen viele neue Standorte und auch in den bestehenden Fachgeschäften ist die Nachfrage nach den handwerklich hergestellten Broten und Brötchen groß“, sagt Geschäftsführer Manfred Klüber.

Die aktuelle Fläche in Poppenhausen stoße hier in einigen Jahren an Grenzen – eine Erweiterung am Stammsitz sei nicht mehr möglich. „Deshalb müssen wir jetzt die ersten Schritte machen und streben eine Baugenehmigung an“, sagt Pappert. Bis es zum ersten Spatenstich kommt, könnten aber durchaus noch zwei bis drei Jahre ins Land ziehen. Die Backstube in Poppenhausen war 1994 von Bernd Papperts Vater Josef am Ortsand der Rhöngemeinde geplant worden – damals hatte Pappert gut 100 Angestellte und wenige eigene Verkaufsstellen. 25 Jahre später ist der Betrieb gewachsen und sieht jetzt die Chance sich neu aufzustellen, Prozesse zu verbessern und Platz zu schaffen. In Summe wäre es der vierte Bau einer Backstube – Pappert 4.0 quasi.

Zeit und Raum für Geschmack schaffen

„Unsere Backwaren brauchen viel Platz und Zeit, denn wir arbeiten mit langen Teigführzeiten, das ist wichtig für den guten Geschmack“, erklärt Manfred Klüber, der die Bäckerei mit Bernd Pappert leitet. „Wir wollen unseren Mitarbeitern eine gute Atmosphäre bieten. Der Neubau auf der grünen Wiese bietet uns da die besten Chancen“, sagt Klüber, der den starken Heimatbezug betont. „In Poppenhausen waren wir in Bernds Nachbarschaft – jetzt kommen wir in mein Heimatdorf.“

Gut 25.000 Quadratmeter ist das Grundstück an der Bürgermeister-Ebert-Straße groß, gut 8500 Quadratmeter könnten davon mit dem Backhaus und mehr gebaut. Das schafft Raum, den die Teige und Produkte brauchen, um zu reifen und den besonderen Geschmack zu entwickeln. Auch die Abläufe im Backhaus können neu aufgestellt und für die Bäcker verbessert werden. Pappert und Klüber haben für den neuen Standort Visionen: „Für uns gehört auch ein gläsernes Backhaus-Café als eine Art neues Stammhaus absolut dazu“, sagt Manfred Klüber. Und Bernd Pappert ergänzt: „Aus dem Sitzbereich des Cafés kann man in das Backhaus sehen und feststellen, dass wir immer noch handwerklich arbeiten.“

Apropos Handwerk: Die Bäckerei plant ein Highlight im Backhaus. Neu soll ein Bereich mit Holzofen sein. „Das wird noch einmal etwas ganz Besonderes werden“, ist sich Bernd Pappert sicher, der sich damit einen großen Traum erfüllt.

Neue Zentrale mit kaufmännischer Abteilung

Neben dem Backhaus und dem Café soll auch die kaufmännische Abteilung mit nach Rönshausen ziehen. Teil des Neubaus werden neben Büroflächen und Besprechungsräumen auch ein Fitnessraum, um so die Idee des Fitnessbäckers aktiv gestalten zu können. „Das wird eine tolle Sache werden“, verspricht Klüber, der – wie immer – auf Regionalität setzt. So soll sich mit Kristina Schorr-Müller eine Fuldaer Innenarchitektin um die Raumkonzepte und die Atmosphäre kümmern. Sämtliche Arbeiten sollen Baufirmen aus der Region übernehmen.

„Wie bei unseren Rohstoffen und Backwaren setzen wir auch bei Baufragen auf Qualität und Nachhaltigkeit. Deshalb suchen wir uns immer Partner aus der Region“, so Klüber. Die Planungen der Bäckerei sind am Montag Thema im Bau-Ausschuss der Gemeinde Eichenzell. Dort wird das Konzept der Bäckerei vorgestellt und Rahmenbedingungen für die mögliche des Projekts definiert, um die Ansiedlung im Industriegelände für alle Beteiligten positiv zu gestalten. „Für uns ist das ein wichtiger Schritt“, sagen die beiden Geschäftsführer, denn mit dem neuen Backhaus sei das Unternehmen zukunftsfähig – und der Eichenzeller Ortsteil um eine Attraktion reicher.